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Die Vorgeschichte


Bevor es begann

(Das Tagebuch meine ich)
Dezember 1997
... der offene Kommunikationsmarkt ab 1998 ist allgegenwärtiges Thema. Auch aus der Nachbarschaft waren entsprechende Aktivitäten zu verzeichnen. Die KomTel macht Werbung dafür in der Angelegenheit auch mitmischen zu wollen.
Also habe ich irgendwann zwischen Anfang und Mitte Dezember dort angerufen und um Infomaterial gebeten.

Als nach Weihnachten noch nix im Briefkasten zu finden war, entschloß ich mich mal nachzufragen, wann denn mit Infos zu rechnen sei, schließlich wäre es doch langsam an der Zeit, herauszufinden, mit wem man "nächste Woche" telefoniert. :-) Da wurde mir gesagt, daß man erst noch Adressen sammeln würde und dann später das ganze Infomaterial auf einmal rausschickt. Da hab ich mich doch glatt gefragt, ob die Differenz zwischen dem normalen Briefporto und einer Massensendung wirklich so ausschlaggebend ist.

Am 30.12.1997 hab ich dann nochmal nachgefragt, wie's denn nun mit Infos steht, ob's "übermorgen" schon los geht und wie man sich anmelden kann. Da wurde mir dann gesagt, daß man selbstverständlich ab dem 01.01. über die KomTel telefonieren könnte, allerdings wurde eingeräumt, daß es wohl problematisch werden könnte, noch rechtzeitig einen unterschriebenen Vertrag dort abzuliefern.

Januar 1998
Irgendwann anfang Januar kam dann tatsächlich mal Post von der KomTel. Zu meinem großen erstaunen fehlte etwas, was mir wichtig erschien: Es war kein Anmeldeformular dabei.
Ich rief also an, um zu fragen, ob die da was vergessen haben und erfuhr, daß man sich einfach telefonisch anmelden kann. Das klingt doch angenehm. Allerdings wird erst zum 01.02. freigeschaltet. - Hmm, wie war das mit dem "selbstverständlich ab dem 01.01"???

Eigentlich verschickt die KomTel ja erst dann eine Rechnung, wenn sie 100DM überschreiten würde oder nach drei Monaten, was auch immer zuerst eintritt.
Anfangs habe ich meine Renungen jeden zweiten Monat erhalten, obwohl die 100DM noch nicht erreicht waren, aber das fand ich eigentlch eher positiv.

August 1998
Die zweite Rechnung (April/Mai 1998) fiel sehr kurz aus. Es waren nur sieben Verbindungen. Der Betrag wurde erst zusammen mit dem der dritten Rechnung (Juni/Juli 1998) abgebucht, so daß ich die zweite Rechnung umheftete.
Dabei bemerkte ich dann nachträglich, die letzte Verbindung dort. Es war eine 28 Sekunden lange Verbindung nach DK zur Hauptzeit, wo sie 30Pf/Minute oder einen Pfennig pro zwei Sekunden kosten. Folglich hätte diese Verbindung exakt 14Pf kosten müßen. Tat sie aber nicht. Sie kostete 15Pf.
Das erweckte natürlich meine Aufmerksamkeit und ich rechnete die anderen Berträge auf den beiden Rechnungen nach und fand heraus, daß
  1. die Preise pro Verbindung offensichtlich immer Aufgerundet werden und
  2. es öfter vor kam, daß Verbindungen einen ganzen Pfennig zu viel kosteten.
Hmmm. Daß auf den Einzelverbindungsnachweisen nur Beträge in ganzen Pfennigen auftauchen war ja sofort offensichtlich gewesen, allerding war ich bisher davon ausgegangen, daß die Beträge dann kaumännisch gerundet werden, was dann ja auch völlig ok wäre.

Selbst wenn es nur 1. gewesen wäre, hätte ich mir wohl noch überlegt, ob ich da mal nachhaken sollte, aber in Anbetracht von 2. hielt ich es dann doch für eine gute Idee mal nachzufragen, was das denn soll, besonders in Anbetracht der Tatsache, daß längere Verbindungen in Teilverbindungen von je 29Minuten und 55Sekunden aufgeteilt wurden, wo dann bei jeder Teilverbindung aufgerundet wird. Dadurch kann es vorkommen, daß man je nach Tarif knapp alle halbe Stunde einen Pfennig extra bezahlt. Das war mir auch passiert.

Ich entschloß mich also mal mit den beiden Rechnungen bei der KomTel im Laden vorbei zu schauen, wo ich das dann gleich mit der Leiterin der Rechnungsabteilung besprechen durfte.
Zum Aufrunden meinte sie, daß das so in deren AGB stehen würde, daß der Betrag pro Gespräch immer aufgerundet wird.

Als ich mir dann später die AGB durlas, konnte ich aber nichts dergleichen finden. Auch ein Freund, der sich ein paar Tage später im Laden die aktuellen AGB hat geben lassen, konnte nichts dergleichen finden. Einige Zeit später hatte sich dann auch ein anderer Freund über die Aufrundungen (telefonisch) beschwert. Auch ihm wurde gesagt, daß das so in den AGB stünde. Da er aber schon von uns wußte, daß das nicht der Fall ist, und er, wie er feststellte, auch gar keine AGB der KomTel liegen hatte, bat er darum ihm doch die AGB zuzusenden und, damit er nicht so lange suchen müßte, doch die betreffende Passage zu markieren. - Ihm wurden die AGB nie zugesand.

Die Tatsache, daß lange Verbindungen in Teilen berechnet und jeweils aufgerundet werden, konnte sie allerdings sofort als Problem identifizieren, daß gelöst werden sollte.
Warum es vor kommt, daß Verbindungen, die laut Preisliste eigentlich einen glatten Pfennigbetrag kosten müßten, teilweise einen Pfennig mehr kosten, konnte sie mir zuerst auch nicht erklären. Nachdem sie sich dann aber nochmal die die Details aus ihrem Computer geholt hatte, erklärte sie mir dann an obigem Beispiel, wie das berechnet wird:
Also 28 Sekunden sind (gerundet) 0.47 Minuten, mal 30Pf/Min macht 14.1Pf, also aufgerundet 15Pf.

Hmmm, also doppelt runden finde ich eindeutig nicht akzeptabel und das sage ich ihr auch. Darauf verweißt sie wieder auf die AGB und daß da angeblich steht, daß immer aufgerundet wird. Ich hatte zuerst Probleme, zu verdeutlichen, daß es bei dem Beispiel nichts zu runden gibt, bis ich ihr dann auf ihrem Taschenrechner vorrechnete:
28Sek. durch 60Sek/Min macht 0.4666666Min, mal 30 Pf/Min machte dann auf dem Rechner sogar nur 13.999998Pf. Also praktischer Weise sogar unter 14Pf. :-)

Sie bot mir noch irgendwann an, das doch mit dem Geschäftsführer zu besprechen, als Mathematiker könne er da vielleicht mehr zu sagen. Leider war er aber nicht im Hause. Schade, das hätte sicherlich interessant werden können.
Abschließend bot sie mir dann an, mir die paar Pfennig Differenz gut zu schreiben. Ich lehnte dankend ab, wies aber darauf hin, daß ich in Zukunft gerne korrekte Rechnungen bekommen würde. Wegen der doppelten Rundungen wollte sie selber nochmal intern Rücksprache halten und sich dann bei mir melden.

September 1998
Am 14.09. soll ich also meinen Anschluß bekommen. Eine Aktion, die durchaus vorbildlich ablief.

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